Reisen in die USA - South Dakota zwischen Prärie und Black Hills
Auf einer Länge von etwa 550 Kilometern führt der Freeway 90 durchs Land - er ist die einzige Straße, die Süd-Dakota in Ost-West-Richtung durchquert.
Alles von Bedeutung in diesem Bundesstaat ist vom Freeway aus erreichbar, allein die Hauptstadt Pierre liegt etwa 50 Kilometer nördlich. Die eigentliche Metropole ist allerdings Sioux Falls, deren Einwohner ein Leben zu führen scheinen, als wäre man noch in den Fünfzigern - weit ist die Prärie und alles andere da draußen noch weiter...
Das Land der großen Prärien und Büffelherden
South Dakota liegt etwa 400 Kilometer südlich der Grenze zu Kanada im nördlichen Teil der Midwest-Staaten. Der Missouri teilt den Staat auf seinem Weg von Nord nach Süd in zwei Teile.
Östlich des Flusses ziehen sich die großen, leicht hügeligen Prärien mit endlosem Grasland hin, bei deren Anblick man sich sofort vorstellen kann, wie riesige Bisonherden einst diese gigantischen Ebenen durchwanderten.
Hier befanden sich die Jagdgründe der Dakota-Indianer, die auch unter dem Namen Lakota oder Sioux bekannt sind.
Westlich vom Missouri wird das Land immer hügeliger und die weiten Prärien gehen langsam in bergige Regionen über. An der Westgrenze des Bundesstaates erheben sich die Black Hills als isolierte Bergkette stolz aus dem flachen Umland heraus. In südöstlicher Richtung von hier aus liegt eine spektakuläre Landschaft, die als Badlands bekannt ist.
Wer sich also in die Zeiten der Prärieindianer, großer Büffelherden und des Wilden Westens zurückversetzen und die Schauplätze von Filmen und Träumen aus der Kinder- und Jugendzeit nun endlich mal mit eigenen Augen sehen möchte, der ist in South Dakota genau an der richtigen Stelle.
Welcome to South Dakota
Die beste Jahreszeit für eine Reise nach Süd-Dakota ist der Sommer, dann ist es angenehm warm bei Temperaturen, die zwischen 25 und 30 Grad Celsius erreichen können, während es im Winter zu strenger Kälte mit starken Schnefällen und eisigen Winden kommen kann.
Um ohne Visum in die Vereinigten Staaten, in alle Bundesstaaten von Maine bis Kalifornien, von Florida bis Hawaii, einreisen zu können, ist eine Einreisegenehmigung erforderlich - die ESTA USA ist schnell und einfach online zu beantragen, das Ganze zu einem Preis von 29,95 Euro pro Person.
Interessant ist die Einreisegenehmigung für Flugreisende und Kreuzfahrtpassagiere, denn wer auf dem Landweg in die USA einreist benötigt kein ESTA. Aber nicht nur interessant, sondern vor allem auch wichtig, denn ohne ESTA ist bereits das Einchecken am Flughafen oder das Einschiffen auf dem Kreuzfahrtschiff nicht möglich.
Die Kosten für das ESTA, die sich aus Konsulats- und Antragsgebühren zusammensetzen, lassen sich sicher und bequem per Überweisung, PayPal oder mit Kreditkarte begleichen, so dass es hierbei normalerweise zu keiner Verzögerung kommt. Dennoch sollte man immer im eigenen Interesse rechtzeitig an die Beantragung denken, damit es im schlimmsten Fall nicht eng wird, bevor die reise starten soll.
Auch weitere wichtige Fragen in diesem Zusammenhang, wie beispielsweise die Voraussetzungen, die Gültigkeitsdauer, notwendige Reisedokumente und aktuell geltende Regelungen für die Antragstellung sollte man im Vorfeld umfassend abklären, damit es mit der ESTA Reise- oder Einreiseerlaubnis keine Probleme gibt und man ungehindert in den USA-Urlaub starten kann.
Lust auf die USA? Dann haben wir was für Sie:
Besuchen Sie zwei der größten Skulpturen der Welt
Der Slogan von Süd-Dakota "Great faces - great places", der auf jedem Autonummernschild zu lesen ist und auf bedeutende Gesichter und ebensolche Orte hinweist, könnte auf den ersten Blick als typisch amerikanische Übertreibung gewertet werden - aber hier verheißt er wirklich Großes.
Auch wenn man es von Bildern und aus Filmen kennt, so ist der Eindruck doch gigantisch, denn schon von weitem ist das Massiv des Mount Rushmore auszumachen. Beim Näherkommen erkennt man dann nach und nach die aus dem Fels gehauenen Präsdidentenköpfe.
Das Rushmore National Monument gilt als Symbol der amerikanischen Demokratie. Es wurde 1941 fertiggestelt und zeigt die Porträts der berühmetesten Präsidenten der USA - Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln.
Mehr als drei Millionen Besucher kommen jährlich zum Nationalmonument nach South Dakota, größtenteils über den Freeway Nummer 90, von dem Mt. Rushmore nur wenige Meilen abseits liegt.
Nur fünfzehn Autominuten entfernt liegt das zweite Giganten-Monument mitten in den Black Hills. an einem für die Siouxstämme besonderem Ort, denn hierher sollen sich die Alten zurückgezogen haben, um ihre Augen an den hellen Schein der ewigen Jagdgründe zu gewöhnen. In den siebziger Jahren des 19.Jahrhunderts wurde in den Black Hills Gold gefunden und so verloren die Indianer wie anderswo ihr Land.
Hier entsteht die größte Statue der Welt: ein monumentales Reisterstandbild von Crazy Horse (1842 - 1877), dem Häuptling der Sioux.
Der Bau des Denkmals begann 1948. Ein Jahr davor wurde der Bildhauer Korczak Ziolkowski vom Häuptling Stehender Bär damit beauftragt, das Standbild von Crazy Horse zu schaffen, um den weißen Mann daran zu erinnern, dass auch die Indianer Helden hervorgebracht haben.
Crazy Horse sorgte als Anführer für den bedeutendsten Sieg der Indianer im Kampf um die Verteidigung ihrer Rechte. Unter seiner Führung überrannten sie die Truppen von General Custer bei der berühmeten Schlacht am Little Big Horn.
Noch ist erst ein Teil vom Kopf des berühmten Häuptlings zu sehen. Nach Fertigstellung wird das Standbild in ganzer Größe einmal über 200 Meter lang und fast ebenso hoch sein.
Wann und ob das Standbild jemals fertig wird, steht wie die Erfüllung jedes Traumes in den Sternen. Nach dem Tode Ziolkowskis im Jahr 1982 wird jedenfalls nach seinen Plänen und ausschließlich durch private Mittel finanziert weitergearbeitet.
Sowohl das Crazy Horse Memorial als auch die nationale Gedenkstätte am Mount Rushmore sind ganzjährig für Besucher geöffnet.
Abenteuer in den Badlands
Die Badlands werden als der geheimnisvollste Nationalpark des nordamerikanischen Kontinents bezeichnet. Man findet hier bizarre, in vielen Farben schillernde Sandsteinformationen, die an Mondlandschaften erinnern.
Der Name Badlands - Schlechtes Land - stammt von den Sioux, die die steilen Felsen nutzten, um Büffel zu jagen, indem sie sie in die Tiefe trieben. Heute betreiben die Sioux hier die "Cedar Pass Lodge".
Im Gegensatz zu den Badlands erscheinen die Great Plains, die Prärien, die sich beiderseits des Freeway 90 mit üppigen Graswuchs bis zum Horizont ausdehnen, geradezu belebt - man sieht riesige Rinderherden, ab und zu Bisons, die gemächlich über die Straße trotten und hin und wieder auch Cowboys, die hier weniger für die Zigarettenwerbung unterwegs sind, sondern vielmehr die Zäune kontrollieren.
Diese Western-Idylle ist für einschlägige Leinwandproduktionen bestens geeignet, so drehte Kevin Costner beispielsweise seinen Film "Der mit dem Wolf tanzt" hier. Diese Produktion brachte South Dakota ein weitere touristische Attraktion, denn ca. zwanzig Meilen südlich des Freeway 90 entstand bei Farmingdale dafür eigens eine Geisterstadt.
Hier ist man dann bei seinem Aufenthalt in Süd-Dakota mit Poststation, Drugstore, Pferdeställen, Friseur, Kirche und natürlich dem obligatorischem sallon mit Schwingtüren so richtig im Wilden Westen angekommen.
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21. November 2024
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