Das ländliche Italien - wo die Zeit stehen gelieben ist
Zum Teil liegen sie einfach abseits der großen Verkehrswege, so dass einfach alles so geblieben ist, wie es schon immer war oder sie wurden nach Naturkatastrophen oder Kriegen verlassen und vergessen. Andernorts waren es fleißige Restauratoren, die die Bausubstanz vergangener Tage wieder aufbereitet haben.
Hier finden Sie einige prägnante Beispiele:
Bussana Vecchia in Ligurien
Bussana Vecchia ist eine 1000 Jahre alte Geisterstadt in der Provinz Imperia, Region die 1887 durch ein schweres Erdbeben zerstört wurde. Da die meisten Gebäude schwer beschädigt wurden, beschlossen die Behörden die Bevölkerung in einen neuen Ort namens Bussana Nuova umzusiedeln.
1947 begannen süditalienische Einwanderer, die Geisterstadt illegal zu besetzen. In den 1950er Jahren folgten einige Zwangsräumungen durch die italienische Polizei. In den frühen 1960er Jahren gründete eine Gruppe von Künstlern, die Community of International Artists, nach Bussana Vecchia zu ziehen.
Ihre Idee war es, mit Hilfe ihrer künstlerischen Arbeit auf einfache Weise zu leben.
Während Touristen Unterkünfte in Ligurien mit einem gewissen Standard erwarten, verzichteten die neuen Einwohner auf Strom, Leitungswasser und sanitäre Einrichtungen. Meist handelte es ich um Hippie-Künstler, die begannen, das Dorf wiederherzustellen.
Positano in Kampanien
Die kleine Stadt liegt an der Amalfiküste, gleich hinter Pompei und Neapel und in der Nähe von Sorrent.
Für Kurzaufenthalte wäre eine der kleinen schnuckeligen Pensionen zu empfehlen, die das Frühstück auf der Terrasse mit Meerblick servieren. Wer länger bleibt, sollte entsprechenden Ferienhäuser in Kampanien suchen.
Ein Spaziergang durch die kleinen Gassen von Positano ist magisch! Jede Ecke ist so hübsch, lokale Geschäfte, Obstmärkte, süße Restaurants.
Sehenswert ist die Kirche Santa Maria Assunta mit der goldenen Kuppel. Gleich dahinter geht es über Treppen zum Hauptstrand Spiaggia Grande.
Druogno in Piemont
Das Dorf liegt im Val Vigezzo liegt östlich von Domodossola zwischen steilen Bergen, die weiter zum Lago Maggiore führen. Besucher sind überrascht, in einem so abgelegenen Tal riesige barocke Kirchen zu sehen, die reich verziert sind und mit reichlich barocker Architektur ausgestattet sind.
Seltsamerweise wurden sie zu einer Zeit gebaut, als die lokale Bevölkerung zu den Ärmsten Europas zählte. Es war die Zeit der Gegenreformation: die Zeit, in der die katholische Kirche versuchte, eine bedeutende Barriere gegen den immer stärker werdenden Einfluss des Protestantismus aus der Schweiz zu errichten.
Der protestantische Glaube war in der Bevölkerung beliebt, weil er sich von den Versäumnissen der römisch-katholischen Kirche befreit hatte. Aber die Macht des Bischofs von Mailand reichte weit und die vielen Barockkirchen waren Teil seiner Restaurierungspolitik.
Die Innenräume sind mit seltenem und teurem Marmor aus der Ferne und Gemälden im Caravaggio-Stil dekoriert. Viele der Kirchen wurden ursprünglich in der Romanik erbaut und wurden im Barockstil erweitert werden.
Aus diesem Grund hatten die Maler reichlich Arbeit und das Tal wurde zum Tal der Maler (Valle dei Pittori).